„Ein Licht, ein Licht, ein Lichtlein brennt.“  Das kommt mir im Dezember immer in den Sinn, wenn die ersten Kerzen nach dem dunklen, tristen November angezündet werden.

Der Dezember ist für mich ein Licht werdender Monat. Es wird heller. In den Städten und Straßen durch die adventlichen Beleuchtungen. Zuhause mit Kerzen. Dazu gehören Lichter, Adventskranz-Lichter, Außenlichter und die ganzen Weihnachtsmärkte mit ihren Lichtern. Dazu die vielen vorweihnachtlichen Gerüche: Tannenduft, Glühwein, Zimt ist in der Luft. Es strahlt alles hell in der Dunkelheit. Auch das wärmende Gefühl von menschlicher Nähe wirkt wie ein Lichtschein im Herzen.

Und es gibt irgendwie Mut. Zuversicht.

Ich denke, auch in dieser schwierigen Zeit brauchen wir Menschen Licht, trotz Krieg, Krise und allen Unannehmlichkeiten. Eine Bekannte hatte gesagt, sie friere lieber, als dass sie nur Dunkelheit hätte. Sie brauche Licht. In einem Radio-Interview habe ich von Margot Käßmann gehört, Licht auch in der Vorweihnachtszeit sei wichtig für uns Menschen. „Beleuchtungsorgien haben mit Advent im eigentlichen Sinne nichts zu tun, aber es tut schlicht der Seele gut, die dunkle Jahreszeit mit Licht aufzuhellen." 

Wir Menschen brauchen Licht zum Leben. Licht von außen und Licht von innen.

Im Advent bereiten wir uns auf die Geburt Jesu vor, auf die Hoffnung, dass das Leben wieder hell werden kann. Jesus selbst sagte:

„Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“ (Johannes 8,12)

Dafür steht das Licht im Advent. Symbolisch zünden wir jede Woche eine weitere Kerze im Adventskranz an. Doch im Alltag haben wir oft Hektik und Sorgen. Wenn ich an die Adventszeit denke, denke ich an die schönen Stunden im Kreise meiner Familie und Freunde. Einander zuhören und unterstützen können. Das Gefühl geschenkt bekommen und zu verschenken, nicht allein zu sein. Wahre Lichtmomente im Alltag dieser Tage.

Was sind Ihre Lichtmomente in diesen Tagen?

Ich wünsche ich Ihnen Licht im Advent.

Kerstin Ruf