Ev. Auferstehungs-Kirchengemeinde Remscheid

​Sonne der Gerechtigkeit

​Sonne der Gerechtigkeit

​Sonne der Gerechtigkeit

# Andacht to go

​Sonne der Gerechtigkeit

Sonne der Gerechtigkeit, gehe auf zu unsrer Zeit; brich in Deiner Kirche an, dass die Welt es sehen kann. Erbarm Dich, Herr.

Dieses Lied aus dem evangelischen Gesangbuch ist für die Gottesdienste am kommenden Sonntag vorgeschlagen. Den ersten Vers hat Christian David schon im Jahr 1741 geschrieben. Die Melodie stammt ursprünglich aus dem 15. Jahrhundert. Die ökumenische Fassung für dieses alte Lied stammt aus dem Jahr 1973. Immer wieder wurde es im Laufe der Jahre ergänzt, verändert und aktualisiert.

Jedes Mal, wenn ich das Lied singe, stelle ich fest: Es hat sich nicht wirklich etwas verändert. Die Ereignisse mögen unterschiedlich sein. Aber die Hilflosigkeit der Menschen angesichts des Weltgeschehens bleibt. Und jeder wünscht sich dringend eine Veränderung, eine Verbesserung. Eine Wende. Wie viele Wenden wurden uns schon versprochen und wie wenig können wir davon spüren? Die aktuellen Ereignisse weltweit und bei uns bestärken uns im Wunsch nach Veränderung.

Das Lied bringt unsere Angst, unsere Unzufriedenheit und unsere Not und Wut mit einfachen Versen vor Gott. Mich holt es immer wieder ab aus dem Status der Resignation. Gegen alle Erfahrungen und gegen das Gefühl der Sinnlosigkeit höre ich hier von einem tiefen Vertrauen, Und ich spüre die Aufforderung, die Hoffnung nicht aufzugeben. Das Lied bringt die vielen Nöte und Probleme vor Gott. Jeder Vers endet mit der Bitte „erbarm dich, Herr“.

Ich muss und ich kann nicht alles selber regeln und verändern. Ich soll und muss nach bestem Wissen und Gewissen mittun und mitgestalten. Ich darf mich mit Missständen nicht zufrieden geben. Ich soll von der Liebe und dem Frieden getragen werden, den ich in Jesus geschenkt bekommen habe. All das ist meine Aufgabe. Aber immer dann, wenn ich nicht weiter weiß, immer dann, wenn mir die Sache über den Kopf wächst, immer dann wenn die Ereignisse für mich zu groß und gewaltig werden, immer dann darf ich mich an die Sonne der Gerechtigkeit erinnern. Ich darf alles vor Gott bringen. Im Vertrauen darauf, dass er die Welt nicht fallen lässt. Und in der Gewissheit, dass er unseren Kummer und unsere Angst hört und versteht.

Im November denken wir über die Ewigkeit nach. Für mich bedeutet das auch, dass ich Gott seinen eigenen Zeitplan zugestehen muss. Er wird seine Versprechen halten und er wird sich – wie im Lied erbeten – über uns und die Welt erbarmen.

Ich wünsche Ihnen eine gute Zeit!

Ihr Diakon Christian Busch

(Unter folgendem Link können Sie sich das Lied auf youtube anhören: Sonne der Gerechtigkeit)

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