09/11/2024 0 Kommentare
St. Martin und die Weckmänner
St. Martin und die Weckmänner
# christliches Leben

St. Martin und die Weckmänner
Am 11.11. wird an vielen Orten St. Martin gefeiert. In den Bäckereien gibt es wieder die beliebten Weckmänner in verschiedenen Größen.
Unsere LukiKids kamen unter der Leitung von Jugendarbeiterin Nadine Knop auf die Idee, selbst welche zu backen und ihre Familien zu überraschen. Mit viel Spaß und Kreativität formten sich sich Weckmänner, landeten im Ofen und bald duftete es aus der Küche durch das JSB Gemeindehaus.


Was hat diese Tradition eigentlich mit dem Martinsfest zu tun?
Bei meiner Recherche kam heraus, „dass der Weckmann ein Gebildebrot ist, welches in anderen Gegenden auch Stutenkerl genannt wird , da es sich bei dem Teig um Stutenteig handelt. Die Form geht eher auf den Bischof Nikolaus von Myra zurück und die Pfeife soll den Bischofsstab symbolisieren.
Also hat der Weckman gar nicht direkt etwas mit St. Martin zu tun. Der Stutenkerl steht in der Tradition der Gebildebrote, die schon seit Jahrhunderten zu bestimmten Anlässen gebacken werden.
Im Mittelalter wurden solche Brote beispielsweise nach dem Gottesdienst an diejenigen verteilt, die nicht am Abendmahl teilnehmen konnten.
Die Gebildebrote wurden gesegnet und als Ersatz für den Leib Christi an Büßer und Kranke verschenkt. Dieser Brauch geht auf eine urchristliche Tradition zurück. Im Judentum und in der orthodoxen Kirche wird er bis heute praktiziert." (Quelle: t-online.de)
So ergibt sich indirekt doch ein Bezug zu St. Martin, der nach der Legende seinen Mantel mit einem Bettler geteilt hat. Diese Geschichte wird ja meist als bekanntes Martinslied: „St. Martin ritt durch Schnee und Wind....“ bei diesem Fest gesungen und gespielt und nimmt das Thema Teilen und Barmherzigkeit auf.
Doch was bedeutet das für uns heute, nur ein stimmungsvoller Abend mit Laternen, Feuer, Umzug, Liedern, Glühwein, Punsch und Weckmann?

In unserer Kita Pusteblume gibt es bereits seit einigen Jahren die Tradition, dass es einen großen Weckmann für die Kita gibt, der bei diesem Fest unter allen Kindern aufgeteilt wird.
Eine wie ich finde gute Möglichkeit, um das Thema Teilen in kindgerechter Form mit den Kindern zu erleben und neben der Martinsgeschichte zu vertiefen.
Mir als Christin kommen beim Lesen oder Singen der Martinsgeschichte immer die 7 Werke der Barmherzigkeit in den Kopf, die uns in der Bibel von Jesus in seiner Endzeitrede übermittelt sind:
Die sieben Werke der Barmherzigkeit
1. die Hungernden speisen
2. den Dürstenden zu trinken geben
3. die Nackten bekleiden
4. die Fremden aufnehmen
5. die Kranken besuchen
6. die Gefangenen besuchen
7. Tote begraben
Jesus endet mit den Worten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr getan habt einem von diesen meinen geringsten Brüdern und Schwestern, das habt ihr mir getan.
Das soll unsere Richtschnur sein.

Gerade in der augenblicklich wirklich herausfordernden Zeit wäre es mein Wunsch, wenn wir uns neben dem stimmungsvollen Fest von St. Martin auch auf diese Werke der Barmherzigkeit besinnen und etwas davon in unseren Alltag mitnehmen.
Wenn wir uns nicht nur auf uns besinnen, auf den eigenen Vorteil bedacht sind, sondern unseren Nachbarn und Nachbarin, unsere Schwester und unseren Bruder im Blick behalten.
Das uns die Not anderer nicht kalt lässt, sondern mit offenen Augen und Ohren einander begegnen. Denn nur im Kleinen können wir großes tun und so vielleicht die Welt verändern.
Vielleicht kennen Sie diese Lied:
„Viele kleine Menschen, die an vielen kleinen Orten viele kleine Dinge tun, können das Gesicht der Welt verändern.“ (Text: Dom Helder Camara)
Wäre das nicht traumhaft?
In diesem Sinne: Bleibt behütet und vergesst die Liebe nicht!
Eure Diakonin Andrea Fabris
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