08/08/2024 0 Kommentare
Zuversicht in heutigen Zeiten
Zuversicht in heutigen Zeiten
# Adventskalender

Zuversicht in heutigen Zeiten
Zuversicht in heutigen Zeiten - Gedanken von Kerstin Ruf, Presbyterin
Zuversicht was ist das? Laut Wikipedia gibt es dieses Wort ca. seit dem Jahr 1000 und bedeutet:
- Der feste Glaube, dass etwas Positives geschehen wird
- aus dem Althochdeutschen: ehrfurchtsvolles Aufschauen, hoffen.
Also anders als der viel gepriesene Optimismus. Optimismus geht davon aus, dass etwas gut ausgeht, positiv ist. Aber oft trifft das gehoffte positive Ende nicht so ein wie gewünscht. War man dann nicht optimistisch, sondern pessimistisch?
Mir wurde früher oft gesagt, ich wäre pessimistisch. Ich meinte dann, dass dies so nicht stimme. Denn neben dem positiven Hoffen versuche ich die Dinge realistisch zu sehen, auch das, was schief gehen könnte und wie ich dann damit umgehe. Ich wäge Möglichkeiten ab. Verstanden haben dies nur wenige.
Jetzt mit meiner Beschäftigung mit „Zuversicht“, verstehe ich es selbst auch besser. Ich bin nicht optimistisch, aber zuversichtlich. Dies geht noch ein bisschen weiter, denn ich sehe auch das, was Negatives passieren könnte und hoffe auf entsprechende Lösungseinfälle.
Der Optimismus in diesen Tagen ist fast nicht möglich. Meiner Meinung nach ist eben diese Zuversicht gefragt, auch im Vertrauen in Gott und Jesu. Da fällt mir die erste Zeile des Kirchenliedes von 1653 (und Choral von Bach) ein: „Jesus, meine Zuversicht, Und mein Heiland, ist im Leben;“ eigentlich ein Trauerlied, aber eines, was Gewissheit, Mut und Hoffnung ausstrahlt, Zuversicht gibt, denn unser Herr lebt und ist für uns da.
Auch wenn sich manche Lösungen / Ereignisse nicht gemäß unserem optimistischen Sinn entwickeln. Aber Zuversicht bedeutet ja mehr. Zwei Gedanken habe ich entdeckt:
- „Es geht nicht um die Überzeugung, dass etwas gut ausgeht, sondern um die Gewissheit, dass etwas Sinn macht, egal wie es ausgeht.“
von Vaclav Havel
- „Auch wenn die Dinge nicht gut ausgehen, kann man Spielräume für sich finden.“
von Publizist Ulrich Schnabel
Dies bedeutet für mich: auch wenn etwas scheinbar nicht gut läuft bzw. ausgeht, es aber trotz allem für mich Sinn macht, kann ich zuversichtlich sein (In der nahen Vergangenheit gibt es etliche Beispiele hierfür).
Durch den Sinn, den eine nicht gutlaufende Sache hat, gibt es Spielräume. Für mich bedeuten diese Spielräume, dass im Kleinen, in kleinen Schritten etwas gut ausgehen kann, auch wenn es im ersten Sehen nicht so aussieht.
Und alles wird zusammengefasst durch „Jesus, meine Zuversicht!“
Zuversicht ist kein blinder Umgang mit Optimismus / Hoffnung, sondern der realistische Umgang mit Geschehnissen, dass durch Sinngebung zuversichtliche Hoffnung entsteht und dass doch noch etwas Gutes im Kleinen rauskommt. Wer weiß, wie sich dies dann auf das große Ganze auswirkt.
Seien Sie zuversichtlich, besonders in diesen Zeiten – Jesus ist es.
Ihre
Kerstin Ruf
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